Philosophie

Pferde sind Herdentiere und kommunizieren über ihre Körpersprache. Wenn wir als Menschen eine Beziehung zu ihnen aufbauen wollen, müssen wir ihre Sprache sprechen und uns an ihre Regeln halten. Wir können nicht erwarten, dass sie unsere Sprache erlernen. Zerren an Strick, Zügel oder sonstige Gewaltanwendung führen nie zu einer harmonischen Beziehung zwischen Pferd und Mensch. Bestenfalls erhalten wir ein Pferd, dass nur funktioniert. In ungewöhnlichen Situationen (Turnier, Gelände oder unbekannte Umgebung) wird es sich im Zweifel aber immer zur Flucht entscheiden und nicht mehr darauf hören, was der Reiter ihm sagen will. Pferde wollen vor allem leben, fressen und nicht gefressen werden - kurz sie wollen ihre Ruhe. Der Mensch passt in diesen Lebensstil nicht hinein. Viele Pferde verstehen ihre Reiter nicht und müssen (manchmal leider schmerzhaft) lernen, was sie tun müssen, damit der Reiter sie (vielleicht) in Ruhe lässt. Damit Mensch und Pferd trotzdem ein Team werden können, sollten wir Menschen es uns zur Aufgabe machen, die Arbeit mit unserem Partner Pferd interessant, abwechslungsreich und fair zu gestalten.

Aus diesen Gründen lege ich viel Wert auf die Beziehung zwischen Mensch und Pferd. Meine Reitschüler lernen zunächst vom Boden aus, sich ihrer eigenen Körpersprache bewusst zu werden und sie dann so einzusetzen, dass das Pferd sie versteht. Oft liegen Ängste, Unsicherheiten oder andere Probleme einer funktionierenden Kommunikation im Weg. Bei der Arbeit mit dem Pferd entwickelt sich die Kommunikation Schritt für Schritt. Schritt für Schritt entwickelt sich parallel das menschliche Körperbewußtsein. Ängste und Unsicherheiten beginnen zu schwinden. Die Handlungen werden nicht nur bewusst gesteuert sondern auch aus dem Gefühl heraus. Wenn die Intuition "die Zügel in die Hand nimmt" ist das Fundament für eine harmonische Beziehung zwischen Pferd und Reiter gelegt. So lösen sich manche Probleme ganz von selbst. 

Im Sattel zeigt sich dann, wie stark die Beziehung bereits gefestigt ist. Die Kommunikation soll nun auch ohne Augenkontakt gelingen. Unsere Verständigungsmittel sind jetzt: Sitz, Gewicht, Schenkel, Stimme und Zügel (und zwar genau in dieser Reihenfolge).
In der Natur trägt das Pferd keine Lasten auf seinem Rücken. Da wir es dennoch reiten wollen, sind wir in der Pflicht es mit der passenden Muskulatur auszustatten und es beim Reiten so wenig wie möglich in seiner Bewegung zu stören. Auch hier ist das Körpergefühl des Menschen von enormer Bedeutung. Ein Reiter, der nicht merkt, wie sich das Pferd unter ihm bewegt, kann nicht locker in der Hüfte mitschwingen. Ein Reiter, der Gefühl für sich selbst hat, wird sein Pferd auch mit seinem Körper leiten können. - Und genau das kannst Du lernen.

Weiteres dazu findest Du beim Training